Geschichte

Himmelpfort entstand im Zuge der Gründung des Klosters Himmelpfort durch die Zisterzienser-Mönche im Jahr 1299.
Zuerst entstand der Chor der Klosterkirche, mit dem heute nicht mehr vorhandenen Querhaus und den ebenfalls verlorenen zweigeschossigen Chorkapellen. Die Klausur errichtete man südlich der Kirche.
1358 wurde ein Hochaltar gestiftet. Dies spricht für benutzbare Teile der Kirche. Wahrscheinlich waren zu diesem Zeitpunkt große Teile des Klosters vorhanden.
Trotz seiner romanischen Formen entstand das basilikale Langhaus der Kirche erst um 1400. Vielleicht versuchte sich das Kloster Himmelpfort durch diese altertümliche Bauweise gegen die eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung des Klosters aufzulehnen.

Um 1400 wird das klösterliche Brauhaus (Speicher) errichtet. Es ist ein lang gestrecktes Wirtschaftsgebäude, welches als einziges Klostergebäude bis heute erhalten ist. Allerdings befindet es sich nach einem Brand in einem sehr schlechten Zustand.

1541 wird das Kloster Himmelpfort säkularisiert (verweltlicht) und verpfändet.
Zehn Jahre später übernimmt Adam von Trotte das Kloster Himmelpfort und es wird 1564 zu einem Gut umgewidmet. Es geht an die Söhne derer von Trott.
So befand sich Himmelpfort im 16.Jahrhundert im Gutsbesitz verschiedener Familien.
Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges führen zum baulichen Verfall des Himmelpforter Klosters. Nur die unbeschädigte Osthälfte der Klosterkirche wurde 1663 zur einfachen Dorfkirche hergerichtet und von den Bewohnern des Ortes weiter genutzt.
Himmelpfort entwickelt sich rasant.

1752 wurde die Himmelpforter Schleuse angelegt und die Woblitz schiffbar gemacht. Auf der heutigen Fürstenberger Strasse (damals der Buchenberg) werden 12 Kolonisten angesiedelt, welche die Bruchgärten und Koppeln am Stolpsee urbar machen.
Am Stolpsee wurde Tabak angebaut. Zwischen 1775-1800 wurden Handwerker Kleinbauern, Mieter bei Bauern, Schiffer, Fischer und Schäfer in Himmelpfort ansässig. Es gibt einen eigenen Zolleinnehmer.
Die Bewohner des Ortes waren vor allem Fischer und Schifferleute.
Dieses Gebiet entwickelte sich rasant und brachte Himmelpforter Einwohnern einen neuen Beruf. So wird 1835 eine Schifferinnung von 42 Schiffseignern und Steuerleuten gegründet. Daraus wurde der „Schifferverein Himmelpfort“.

Im Zeitraum von 1888-1943 sind weit über 300 Taufen von Schifferkindern nachweisbar.
Sie gehören unter anderem zu den Schifferfamilien Berg, Ketzler, Schley, Behnke, Will, Rheinisch, Foth u.v.a.
Es wird berichtet, dass zeitweise die Hälfte der Himmelpforter Bevölkerung auf den Kähnen unterwegs war. Sofern das Schiff schon entsprechend ausgebaut war, gehörten zuweilen Frauen und Kinder dazu. Fracht gab es genug, aber für Be- und Entladung war schwerste körperliche Arbeit ohne mechanische Hilfe zu leisten. So manchem brachte diese Plackerei aber einen bescheidenen Wohlstand oder ein eigenes Häuschen ein.
Das Dorfbild wurde teilweise davon bestimmt.
Die Schleuse zwischen Haussee und Stolpsee wurde 1854 neu gebaut und 1882 fand ein erneuter Ausbau der Woblitz für Finowmaßkähne statt. Das 100-jährige Bestehen des „Schifferverein Himmelpfort“ wurde 1935 von noch über 50 Schifferfamilien gefeiert. Aber der zweite Weltkrieg und seine Folgen, sowie die übermächtige Konkurrenz anderer Transportmittel brachte in den 1970er Jahren das endgültige Aus für die Schifferei.

Während des zweiten Weltkrieges befand sich in Himmelpfort ein Außenkommando des nahen KZ Ravensbrück zur Pantoffelherstellung. 1926 wird eine Pantoffelfabrik auf einem Hinterhof der Klosterstrasse gegründet. Die Pantoffelfabrik wird 1943 als kriegswichtiger Betrieb eingestuft und täglich müssen ca. 21 polnische Häftlingsfrauen aus dem KZ Ravensbrück hier arbeiten. Die Rote Armee nimmt 1945 Himmelpfort widerstandslos vom Eichberg her Himmelpfort ein.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Fremdenverkehr, begünstigt durch den Bau der Preußischen Nordbahn über Fürstenberg und der Nebenstrecke Fürstenberg – Himmelpfort – Lychen – Templin. Himmelpfort erhält 1899 einen eigenen Bahnhof.
Im Jahr 1925 bekommt Himmelpfort den Status eines Luftkurortes zuerkannt.

In der DDR – Zeit dominierte im Ort vor allem der staatlich organisierte Tourismus.Es entstehen Feriensiedlungen, Kinderferienlager und Zeltplätze. Doch 1970 gibt es ein Baustop für Bungalowbau wegen Versorgungsproblemen.Bereits 1974 gibt es 739 Einwohner, 137 Wohngebäude, keine landwirtschaftlichen Betriebe, 6 Gaststätten, ein Kinderheim mit 90 Kindern und einen Kindergarten mit 36 Kindern.

Im Zuge der Wiedervereinigung wurden die Anlagen des staatlich organisierten Tourismus geschlossen und das private Tourismusgewerbe erhielt wieder Auftrieb.
Es wurden Straßen in Himmelpfort saniert, Abwasserleitungen verlegt und Telefonanschlüsse frei geschaltet.
1996 wurde die Bahnstrecke Fürstenberg – Templin stillgelegt. Der Bahnhof Himmelpfort wurde geschlossen und die Strecke wird seit dem für den Draisinenverkehr genutzt.
Seit 1998 befindet sich in Himmelpfort ein Klosterkräutergarten.
An Himmelpfort führt seit ca. 2004 der Radweg Berlin – Kopenhagen vorbei.
2002 wurde Himmelpfort 13. staatlich anerkannter Erholungsort des Landes Brandenburgs.
Die kommunale Selbstständigkeit verlor Himmelpfort im Jahr 2003 mit der Auflösung des Amtes Fürstenberg und der Eingemeindung in die Stadt Fürstenberg/Havel.